„Vater, bitte, lass uns nicht allein zurück!“ Unter Tränen klammern sich mehrere Kinder an ihren Vater. Mitten in der Nacht haben sie ihr Haus in der Nähe von Charkow, eine halbe Stunde von der russischen Grenze entfernt, verlassen. Normalerweise fährt man von dort vier Stunden bis nach Swetlowodsk. Diesmal hat es 28 Stunden gedauert. Viele Polizeikontrollen. Stunden lang in einer Schlange stehen. Über 100.000 Menschen sind auf der Flucht.
Erschöpft sind sie heute Morgen in Swetlowodsk angekommen. Die Familie ist in Panik aufgebrochen, als Panzer durch ihren Ort gerollt sind. Der Vater hat seine Familie erst einmal in Sicherheit gebracht ist nun zurück gefahren um wichtige Papiere zu holen und das Fahrzeug mit persönlichen Dingen vollzuladen.
Alle Kindergärten in Swetlowodsk wurden geschlossen, wurden eilig zu Notunterkünften umgebaut. Heute haben auch die Schulen ihren Betrieb aufgegeben. Man braucht noch viele Notquartiere. Unsere Mitarbeiter haben den ganzen Tag unter Hochdruck gearbeitet, um die Flüchtlingsfamilien mit Decken, Bettwäsche und Handtüchern zu versorgen.
Langsam wird es in der Ukraine dunkel und die zweite Kriegsnacht liegt vor den Menschen.